Die Packer Bundesstraße
Es ist möglich, dass bereits die Kelten und die Römer einen Übergang über die Pack kannten. Die Notwendigkeit einer Straße über die Pack ergab sich in der Zeit der karantanischen Mark. Diese Mark umfasste das Gebiet der heutigen West-und Mittelsteiermak von der Landesgrenze bis zur Mur und hatte ihr Zentrum in der Hengistburg bei Wildon.Von hier führte die Straße die Kainach aufwärts über Mooskirchen zum Gaisfeld, durch den Teigitschgraben bis zur Einmündung der Gößnitz, stieg hinauf zur Burg Alt-Leonrode und überquerte bei der heutigen Langmansperre die Teigitsch. Über den Herzogberg gelangte sie ins Tal des Modriacher Baches. Bei der heutigen Packer Sperre führte ein Weg zur Burg Pack. Die Straße selbst ging den Packgraben aufwärts, stieg zum vulgo Hacker, wo sich eine Schmiede befand, und dann zur Hebalm (Früher Stockalpe), von wo sie durch den Thekla- und Waldensteingraben ins Lavanttal führte. Gegen Ende des 13.Jahrhundert verkürzte man die Straße, indem man sie durch den Gößnitzgraben weiterführte. Bei Puchbach stieg sie steil nach Edelschrott auf, wo sie bei der Ströbernen Brücke die Teigitsch querte und über den Herzogberg zur alten Straße stieß. Die Straße erhielt einen direkten Anschluss nach Graz, dem neuen Zentrum. Sie ging über Feldkirchen und Premstätten nach Lieboch und weiter ins Gaisfeld, wo sie an die alte Straße anschloss. So blieb sie bis Ende des 17. Jahrhunderts. Vom Dorf Pack nach Preitenegg gab es nur einen Saumweg. Der Ausbau zum Fahrweg erfolgte spät. Erstmals scheint ein solcher in der Zauchenberg-Straßenkarte 1718 auf. Die wichtigsten Transportgüter waren Glimmereisen von Waldenstein in die Steiermark, Holzkohle vom Packgebiet nach Waldenstein, ferner Schilcher aus dem Ligister Bereich nach Kärnten.Um 1700 begann man von Edelschrott zur Stampf und auf die Pack einen neuen Weg zu benützen. Er führte auf dem aussichtsreicheren Hang oberhalb der heutigen Straße. 1799 tauchte der Plan auf die Packstraße auszubauen, um die Truppen auf dem italienischen Kriegsschauplatz (Zeitalter der napoleonischen Kriege) besser zu versorgen. Auf Betreiben der Voitsberger und Köflacher Bürger wurde die Straße nicht mehr durch den Teigitschgraben sondern durch die beiden Städte geführt. Das Straßenstück Köflach - Edelschrott wurde neu angelegt. Von Gößnitzbach nach Edelschrott ging es steil aufwärts, und von Edelschrott auf die Pack wurde der schon bestehende Weg genützt. Die Straße war allgemein in sehr schlechtem Zustand. Auch das neue Straßenstück Köflach - Edelschrott - Pack war sehr schlecht. Die Steigungen waren zu steil, die Straße nicht beschottert und viele Brücken schlecht. Trotzdem zog der französische Marschall Marmont 1809 über die Pack nach Graz und als Kaiser Franz I. 1810 die Steiermark und Kärnten besuchte fuhr er auch über die Pack, wo er feierlich begrüßt und bewirtet wurde. Um 1900 wurden zwischen dem Gößnitzbach und Edelschrott die großen Kehren angelegt. Zwischen 1930 und 1936 folgte der Ausbau der Packer Straße. Vor allem im Abschnitt Edelschrott - Pack, dem schlechtesten Straßenstück mit dem berüchtigten Knüppelweg, wurde großteils eine neue Trasse gelegt.
Erster Spatenstich und Eröffnung der Packer Straße
Am 1. September 1930 wurde die gesamte Packer Straße in die Verwaltung des Bundes aufgenommen. Der erste Spatenstich erfolgte am 24. September 1930 mit einer Feier an der steirisch-kärnterischen Landesgrenze unter außerordentlicher Beteiligung der Bevölkerung. Es waren Vertreter der Bundesregierung und der Landesregierungen sowie die Fürstbischöfe von Graz und Klagenfurt anwesend. Zuerst sollten die schlechtesten Straßenstücke ausgebaut werden, und zwar Twimberg - Waldenstein und Edelschrott - Pack. Damals wurde die Packer Straße auch die zweite Hochalpenstraße Österreichs genannt, da sie zur gleichen Zeit wie die Großglockner Hochalpenstraße im Rahmen des Beschäfftigungsprogramms während der Weltwirtschaftskrise ausgebaut wurde. Einen Tag nach Eröffnung der Großglocknerstraße wurde am 30.Mai 1936 die Packer Straße im Beisein des Herrn Bundespräsidenten Wilhem Miklas feierlich eröffnet. Weitere Festgäste waren der Vizekanzler Oberstleutnant Baar-Barenfels, Handelsminister Stockinger, die Gesandten Ungarns und Italiens, die Landeshauptleute von der Steiermark, Kärnten,Tirol und Salzburg, Dr. Stepan, Feldmarshalleutnant Hülgerth, Dr. Schumacher und Dr. Rehrl, sowie die Bürgermeister von Graz und Klagenfurt.
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